Firmengeschichte

Die drei Brüder Johann (1862 – 1924), Gustav (1864 – unbek.) und Josef Stehle (1873– 1946) erlernten in der Schweiz (Frauenfeld) das Orgelbauhandwerk. Während Gustav in der Schweiz blieb und dort als Orgelbauer tätig war, kehrten Johann und Josef Stehle 1894 zurück. Sie erbauten eine Werkstatt mit Wohnhaus und gründeten die Firma Gebrüder Stehle in Bittelbronn (Hohenzollern).

Durch ihre künstlerische Begabung und ihr handwerkliches Können überwanden sie die Anfangsschwierigkeiten und waren bald über die Grenzen Ihrer Heimat hinaus bekannt. Am 31.12.1924 verstarb Johann Stehle.

Nun führte Josef Stehle die Firma allein weiter. Aus der Ehe von Josef Stehle gingen acht Kinder hervor, von denen Josef jun. (1907 – 1970) und Sebastian (1909 – 1977) das Orgelbauhandwerk erlernten. Um ihr Können zu vertiefen und um Erfahrungen zu sammeln gingen die Brüder in die Fremde. Josef begann 1931 bei der Firma Klais in Bonn sein Volontariat, und Sebastian war in Straßburg/Frankreich im Metallpfeifenbau tätig.

1936 übernahmen sie die Firma ihres Vaters. In den Jahren vor dem Kriege und in den Wirren des zweiten Weltkrieges hatte der Orgelbau mancherlei Krisen durchzustehen. Die Firma hatte aber das große Glück, dass sie sieben Orgeln für Brasilien in Auftrag bekam. Bedingt durch den Personalmangel während des Krieges baute sie nur drei dieser Orgeln, die übrigen vier jedoch gab sie an die Firma Klais in Bonn weiter, die dann auch den Aufbau in Brasilien übernahm.

Die Nachkriegszeit brachte schließlich eine neue Arbeitsgrundlage. Die vielen zerstörten Kirchen benötigten nach ihrer Wiederherstellung neue Orgeln. Am 19. August 1947 legte Josef Stehle jun. vor der Handwerkskammer Reutlingen die Meisterprüfung ab. 1962 wurde ein Erweiterungsbau erstellt und die Ausstattung modernisiert. Der Ehe von Josef Stehle jun. wurden drei Kinder geschenkt, zwei Töchter und ein Sohn: Johann Georg (Hans) Stehle, der Orgelbauer wurde. Schon vier Wochen nach der Geburt seines langersehnten Enkels verstarb der Firmenmitbegründer Josef Stehle sen., jedoch in der beruhigenden Gewissheit, dass nun die Tradition der Familie weitergeführt werden konnte.

Johann Georg (Hans) Stehle, geb. 1946, erlernte von 1961 – 1964 das Orgelbauhandwerk im väterlichen Betrieb und legte 1965 vor der Handwerkskammer Stuttgart die Gesellenprüfung ab. Er nahm am praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend teil und ging daraus als stolzer Landessieger und zweitbester Bundessieger hervor. Auch er ging in die Fremde, um sein Wissen und Können zu erweitern. 1967 – 1968 war er bei der Firma Rensch in Lauffen a. N. als Orgelbauer tätig. Als 1970 sein Vater im Alter von 63 Jahren verstarb, trat er in die Firma Gebr. Stehle OHG ein und leitete zusammen mit seinem Onkel Sebastian den Betrieb weiter.

1973 trat auch seine Frau Roswitha, geb. Bieger, in den Betrieb ein.
Die Meisterprüfung im Orgelbauhandwerk legte er am 29. Juli 1974 vor der Handwerkskammer Stuttgart ab. Nachdem 1975 sein Onkel Sebastian altershalber aus der Firma ausgeschieden war, übernahm Hans Stehle den Betrieb allein, den er 1980 in die Firma Stehle-Orgelbau GmbH umwandelte.

1979 wurde ein Erweiterungsbau erstellt und der Betrieb von Grund auf modernisiert. Zusammen mit erfahrenen und bewährten Mitarbeitern erlebt die Firma nun eine weitere Aufwärtsentwicklung.

1994 konnte das 100-jährige Betriebsjubiläum gefeiert werden.

Im Januar 2010 schied Hans Stehle altershalber aus der Firma aus. Seine Nachfolge trat sein langjährige Mitarbeiter Markus Hilbel an.

Mit einem Team bewährter Orgelbauer und Schreiner stellt sich die Firma den Aufgaben der Gegenwart, nur Orgeln von bester handwerklicher und künstlerischer Qualität zu liefern.